1941
- Am 30. April wurde bei der Gemeindeberatung für die nächsten 10 Jahre folgendes Bauprogramm aufgestellt:
1. Dorfgemeinschaftshaus der NSDAP mit Turnhalle
2. Entwässerung des Aiterbachtales
3. Wasserbassin für Feuerlöschzwecke
4. Sportanlage mit Bad
5. Rathaus
6. 20 Siedlungshäuser
7. Ausbau der Volksschule
8. Landarbeiterwohnungen (20 neu, 10 instandsetzen)
9. Feuerwehr-Rüsthaus
10. Wasserleitung zur Wasserversorgung im Ort
11. Güterwegbau
12. Grundzusammenlegung
- 1. September: Infolge der großen Kinderanzahl musste im Pfarrhof eine 4. Schulklasse errichtet werden.
- Im Pfarrhof wurde der Erntekindergarten errichtet.
1942
- Der grimmige, kalte Winter brachte riesige Schneemassen, welche händisch entfernt wurden.
- Am 19. Mai wurde im Pfarrhof durch die nationalsozialistische Volkswohlfahrt der Dauerkindergarten eröffnet.
- Im Juli wurde im Schulbrunnen eine Unterwasserpumpe eingebaut. Die Versorgungsleitung wurde von den Schulkindern an einem Sonntag gegraben.
1943
- Am 14. Jänner verstirbt der Bruder von Prof. Anton von Eiselsberg, Ministerialrat i. R. Peter Freiherr von Eiselsberg im Alter von 84 Jahren.
- Am 1. Oktober wird Herr Franz Zehetner als Angestellten-Anwärter in den Gemeindedienst aufgenommen.
1944
- 23. Februar: Dieser Anbetungstag bleibt den Steinhausern in Erinnerung. Über 50 Bombenabwürfe über dem Gemeindegebiet. Ein deutscher Flieger stürzte auf eine Wiese beim Pesl in Oberschauersberg.
- Die Steuersätze wurden bei der Gemeindeausschusssitzung vom 1. September wie folgt festgelegt:
- Grundsteuer A,, 110 v.H., Grundsteuer B 100 v.H. und Gewerbesteuer 200 v.H.
1945
- April: Der Krieg ging seinem Ende zu, der Nationalsozialismus lag in seinen letzten Zuckungen. Tausende von Flüchtlingen aus Niederösterreich, Steiermark und dem Burgenland überfluteten unsere Gegend.
- Die geplante Sprengung des Elektrizitätswerkes und der Traunbrücke unterblieb, nachdem die Führer der Nationalsozialisten aus Angst vor der Vergeltung größtenteils geflohen waren.
- Am 5. Mai wurde Steinhaus von den Amerikanern besetzt. Gegen 10 Uhr vormittags erschienen 8 amerikanische bewaffnete Soldaten in der Gemeindekanzlei und verlangten eine allgemeine Verlautbarung, dass sämtliche Waffen, Fotoapparate und Ferngläser abgeliefert werden müssen. In den Häusern begehrten die Soldaten die Herausgabe von den Waffen und alkoholischen Getränken.
1946
- 16 Pferdefuhrwerke wurden für je einen Tag zur Abfuhr von Schutt bei den bombenbeschädigten Häusern nach Wels beordert.
- Zur Gewinnung von Gemüsebeeten für die Dorfbewohner wurde ein Teil des Sportplatzes umgepflügt.
- Am 8. April wird Ferdinand Wögerer, Steinhaus 21 als Straßenwärter in den hiesigen Gemeindedienst aufgenommen.
- Am 14. Juli beschließt der Gemeindeausschuss die Eingabe an die o.ö. Landeshauptmannschaft um die Rückgemeindung eines Gebietsteiles von Sattledt.
- Am 29. Dezember wurde auf den Schlossgründen bei sehr guten Bahnverhältnissen ein Schlittenrennen verbunden mit einem Skijöring abgehalten, dem ca. 2000 Zuschauer beiwohnten. Der erzielte Reingewinn wurde teils der Heimathilfe, teils dem Musikverein zur Beschaffung von Uniformen zugeführt.
1947
- 28. Februar: Die Gemeinde Steinhaus reicht an die o.ö. Landesregierung eine Eingabe um Änderung der Grenze zwischen den Gemeinden Steinhaus und Sattledt ein. Es sollte die Grenze nach Süden bis zum Weilser "Gold" einschl. der zu diesen Häusern gehörigen Grundstücken verlegt werden.
- Östl. der Steiermärker Bundesstraße wurde die Rückgliederung der Bauernhöfe Heidledt, Kleinharrer und Holzhansl bewilligt.
- Die 11 folgenden Besitzer; Alois Maier, Kronabetleitner, Josef Pesl, Pemesberger, Franz Wiener, Großpesendorfer, Johann Hofstätter, Pesendorfer, Karl Stinglmayr, Untermairstorfer, Georg Gatterbauer, Obermairstorfer, Karl Ege0lseer, Raschbauer, Alois Bachl, Mairstorferhäusl, Karl Derflinger, Maringer, Franz Steinhuber, Sommerfeldner, Johann Strauß, Wasenmeister, der Ortschaften Unterhart und Bergerndorf in der Gemeinde Thalheim habe ein schriftliches Ansuchen um die Eingemeindung ihrer Liegenschaften in das Gemeindegebiet Steinhaus eingereicht. Die befürwortende Weiterleitung wurde beschlossen.
1948
- Die Musikkapelle wird neu gegründet. Am 13. Juni fand auf dem festlich geschmückten Sportplatz ein großes Gründungsfest mit versch. Musikkapellen statt.
- Am 29. August fand eine große Ehrung des im Jahre 1930 verstorbenen Bürgermeisters Josef Schwediauer statt. Eine Gedenktafel wurde enthüllt.
- Am 4. November konnte die Ortsbeleuchtung erstmals in Betrieb gehen. Der Kostenaufwand für die Errichtung betrug insgesamt S 8.017,84.
1949
- Mit Beschluß der o.ö. Landesregierung vom 10. Jänner wird dem Ansuchen der Gemeinde um Rückgemeindung eines Gebietes aus der Gemeinde Sattledt teilweise stattgegeben. Die Liegenschaft des Josef Neuwirth, Holzhansl kommt wieder zur Gemeinde Steinhaus.
- Am 22. Mai kommt es zu heftigen Wolkenbrüchen, wobei der harmlose Goisbach zu einem reißenden Wildbach wurde und die Brücke wegriß.
- Die Brücke wurde neu erbaut und beliefen sich die Kosten auf S 144.080,00.
- Am 1. Juni starb der hiesige langjährige Gemeindearzt und Ehrenbürger Dr. Siegfried Koch im 78. Lebensjahr.
- Als sein Nachfolger wurde Dr. Karl Pjeta ernannt.
- Am 16. Oktober fand die Gemeindeausschusswahl statt. Abgegeben wurden 820 Stimmen, davon 363 auf die Österreichische Volkspartei, 237 auf die Sozialistische Partei Österreichs und 210 auf die Wahlpartei der Unabhängigen.
1950
- Die o.ö. Landesregierung hat mit Beschluss vom 30. Jänner dem Ansuchen der Bewohner der Ortschaft Unterhart auf Eingemeindung ihrer Liegenschaften und der dazugehörigen Grundstücke von der Gemeinde Thalheim zur Gemeinde Steinhaus mit Wirksamkeit 1.1.1950 stattgegeben. Dem Antrag der Bewohner der Ortschaft Bergerndorf wurde nicht zugestimmt.
- Aus diesem Anlaß wurde am 30. April in Handlbauers Gasthaus im Beisein des Hrn. Bezirkshauptmannes eine Einstandsfeier abgehalten, wobei der Kartenstellenleiter Josef Haimbuchner folgendes von ihm verfasstes Gedicht vortrug:
"Nöt alle Jahr gibts so wie heuer
In Stoahaus eine Anschlussfeier.
Drum san ma heut da zsamkemma
Und tats ma nix für Übel nehma
wann i ganz offen, klipp und klar
eng sag, daß dieses Fünfzigerjahr
a gschickts is, und nach kühner Fahrt
Nach Stoahaus kam der Unterhart.
Er hat da gelandet, wirds nie bereuen,
denn die Leut von dort, die wern sich freuen
wanns alle Vorteile tan mitgeniessen.
Denn in Stoahaus gibts koan sauren Bissen.
Dafür ham mir an tüchtigen Mann
als Bürgermeister, i kann eng sagen
da derts ja nur umafragen.
Der tuat neamd unrecht, im Gegenteil
der suacht für jedn das beste Heil.
Und auch die Gemeindevertretung selbst
die sorgt ja nur fürs allerbest.
I glaub, es wird gar net lang dauern
werd i ausgschickt wern zu die neuen Bauern.
Und bringa dann an Schübl Geld
was gibts nu feschas auf da Welt.
Dös is do heut ja koa Problem
wir stehn do net wie ehedem
bevor der Anschluß zustande kam
dort fing die Sach nu anders an.
Die Grenzen waren ja ganz einseitig
bei uns wars net wia anderweitig.
Wo alle Zonen warn beisammen,
bei uns gabs ja nur Winternamen.
Von Schneeberg bis nach Kaltenhaus
Beim Wintermann hört Gmoa schon auf.
Dös war ja schaurig, du liabe Welt
aba hiazt ham mir a Sommerfeld
ja zuwakriagt, du dös is fein.
Mir ham jetzt alles, a so muaß sein.
Es laß´t sich einfach nix abstreitn
Wann ma bedenkt bis Kronawettleiten
da ganze Bodn nach Stoahaus ghert
dann umi bis nach Pemesberg.
Von dort zum Raschbaun und bis Maring
dös wird a Tour, wenn i als Haring
als Gmeindediener wia ma sagt
den Marsch hin macha muaß im Tag
da wirds ja allerhand zum pfausen
dann muaß i erst nu bis zum Straußn.
Und eina dann nach Pesendorf
so weit war i mei Lebn nia fort.
Dö hams verstandn, diese Baur'n
dass i mir kann a d'Welt anschaun.
Aba gwiß dös schönste Stück von allen
is uns beim Hartwald drobn zuagfalln.
Es stammt zwar aus da Sattledt
für uns net udumm, ja ganz grecht.
Der schöne Wald, der ja sogar
hübsch käferfrei is im heurign Jahr.
Mit dem is net alsand beinand
mir ham a kriagt an tüchtign Mann.
Man mußte glaubn, es geht alles auf Fransen
im heißen Kampf um den Holzhansen,
den Stoahaus mit Sattledt hat gführt
aba gsiegt ham mir mit Herrn Neuwirth.
Drum sagt ein gut bewährter Mann
Net locker lassen, dann gehts scho an.
Nun mächt i fragn, ja wia dös wird
Wann als so bleibt, das nix mehr gschiacht
Vom Antenstoa bis Brandweinhoad
Vom Goldsteg bis zur Welserhoad
Wird das Gebiet von Stoahaus reichen
Dös is a Fleck ja ohnegleichen
I glaub da halbe Bezirk von Wels
Hat sich da g'sammelt wia a Fels.
Drum hoff i, wann ma alle trachten
Und es wirds gwiß neamd verachten
Daß alles wird a Leichtigkeit.
Zum Wohle aller und zur Freud.
Es is ja net, wiar andere sagn
In Stoahaus derfst die netta plagn
Und es gibt sunst nix wiar lauter Stoana
Weng Fleisch, dafür ja sehr viel Boana.
Und daß i net vagiß, Ihr Neuen
Ihr könnts doppelt Euch jetzt freuen
Weils allen Anteil an den Schätzen
Genießt's auf unseren Schotterplätzen.
Dös war ja früher, ös werds es wissen
A schwere Belastung für das Gwissen
Wann man öfters, Gott verzeih
Mit an Führl Schotter hoam is und dabei,
O Jessas na, vergessn hat
Der war zum zahln in 14 Tag.
Nun hat sich auch mit einem Schlag
Dös aufghört, man kann Tag für Tag
In d'Schottergruabn fahrn wiar ma will
Fragt niemand mehr, brauchst nu recht viel.
Seht so a Gmoa is Goldes wert
Viel solche gibts nöt auf da Erd
Umsonst war net so groß der Sehnsuchtsdrang
Nach Stoahaus z'kumma in Gottsnam."